Freitag, 31. Dezember 2010

2010: Ein Jahr voller Höhen und Tiefen

Ich bin ein Zahlenmensch und die Zahl 10 war schon immer meine Lieblingszahl. Vielleicht ein wenig abergläubisch setzte ich mir vor einem Jahr relativ hohe Ziele, welche für mein Durchstarten stehen sollten. Ich habe alle diese Ziele mehr oder weniger erreicht, leider aber nicht so, wie ich es mir vorgestellt hätte.

Begonnen hat das Jahr mit dem grössten Hoch, das ich mir je hätte wünschen können. Ich habe meine grosse Liebe gefunden. Der 19. Januar war der Beginn einer sehr starken und traumhaft schönen Verbindung. In diesem Jahr sind Melanie und ich extrem zusammen gewachsen, ein Leben ohne einander ist unvorstellbar geworden. Alles machen wir zusammen. Im aktuellen Fall haben wir uns sogar beide gleichzeitig die Grippe eingefangen...
Mit Melanie habe ich zudem ein starkes Umfeld dazu gewonnen, welches mir in diesem turbulenten Jahr stets eine wichtige Stütze war.

Weiter konnte ich ein berufliches Verhältnis, welches mich schon länger belastet hatte, beenden. Der Start in die neue Herausforderung hat sich zwar um ein halbes Jahr verzögert, doch eigentlich bin ich ganz froh darüber. Das traurige Ereignis, auf das ich als nächstes zu sprechen komme, hat mich sehr viel Energie gekostet. Da kam die Auszeit gerade recht.

Das traurigste und schwierigste Ereignis war natürlich die Krankheit meiner Mutter, welche erst mit ihrem Tod ein Ende nahm. Ein Ziel, welches ich mir Ende 2009 gesteckt hatte war, von zu Hause auszuziehen. Durch die Krankheit meiner Mutter konnte ich dieses Ziel anfangs nur bedingt erreichen. Nun ist meine Mutter gestorben. Auf diese Weise hätte ich mein Ziel keinesfalls erreichen wollen.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass mit dem Jahr 2010 das turbulenteste meines Lebens zu Ende geht. Es war ein stetiges auf und ab, was mich viel Kraft und Energie gekostet hat.

Im Start des Jahres 2011 sehe ich für mich persönlich einen Neuanfang. Es gilt wieder eine Balance in mein Leben zu bringen, neue Herausforderungen anzunehmen und nach vorne zu schauen. Ich bin optimistisch, dass ich dies schaffen werden.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Mögen all eure Wünsche für das 2011 in Erfüllung gehen.


Freitag, 17. Dezember 2010

Gedanken im Advent

Der folgende Beitrag durfte ich bei Monsieur Fischers Advents-Blog-Kalender veröffentlichen.

Weihnachten ist für mich dieses Jahr überschattet. Ende November habe ich meine Mutter verloren. Da mein Vater vor vier Jahren ebenfalls verstorben ist, erlebe ich nun im Alter von 24 Jahren die erste Weihnachten ohne meine Eltern. Das ist schon etwas speziell und lässt bei mir nicht wirklich Weihnachtsstimmung aufkommen. Wenn ein Mensch stirbt, macht man sich viele Gedanken und schwelgt in Erinnerungen. So kam mir auch in den Sinn, wie sich mein Blickwinkel zur Weihnachten verändert hat, als ich in die Lehre kam.

Da ich die Lehre im Verkauf absolvierte, erlebte ich plötzlich eine andere Art von
Weihnachten kennen. Nun war sie nicht nur besinnlich und erholsam, sie brachte gehörigen Stress mit sich. Ferien über die Feiertage waren passé.

Einerseits waren diese Erkenntnisse bitter, andererseits habe ich dadurch gesehen, dass die Geschenke nicht einfach vom Christkind unter den Baum gelegt wurden. Man m
uss dafür hart arbeiten und nur schon deswegen hat jedes noch so kleine Geschenk ernsthafte und herzliche Dankbarkeit verdient.

Ich wünsche allen von Herzen schöne Weihnachten!

Schnee, wohin das Auge reicht!

Heute am frühen morgen in Kölliken. Melanie und ich begeben uns nach draussen mit dem Ziel nach Döttingen zu fahren. Und was wir da beim Verlassen des Hauses antrafen, war einfach wunderschön. Die weisse Pracht hat wieder einmal die ganze Landschaft verzaubert. Die Treppe vor uns ist praktisch keine Treppe mehr. Erstaunlich, wie schnell diese kleinen Flocken das ganze Bild verändern können. Nichts sieht mehr so aus, wie vorher. Der sonst so dunkle Winter wird hell, die unangenehme Kälte wird entschädigt.

Blöd nur, dass sich der Schnee auch auf die Strasse setzt. Dies macht die Fahrt unberechenbar und gefährlich. Den ganzen Weg hin und zurück war ich extrem angespannt. Doch trotzdem habe ich grosse Freude am Schnee. Er zeigt dem Menschen, dass er eben doch nicht alles unter Kontrolle hat, wie er oftmals glaubt. Verkehrschaos, Flüge werden gestrichen, Züge haben Verspätungen. Was ausser dem Schnee schafft es, das Leben des Menschen so durcheinander zu bringen?

Hoffentlich schneit es noch ein wenig so weiter und lässt Weihnachten wieder einmal so richtig weiss werden. So komme selbst ich, bei den ersten Weihnachten ganz ohne meine Eltern, in Weihnachtsstimmung.

Heute morgen kam bei mir die Weihnachtsstimmung das erste Mal auf in diesem Jahr.

Montag, 13. Dezember 2010

Die Schwierigkeit einen lieben Menschen zu verlieren

Vor knapp zwei Wochen ist nun leider eingetroffen, was schon länger vorhersehbar war. Meine Mutter ist der heimtückischen Krankheit Krebs erlegen. Genau 4 Jahre und 45 Tage nach dem Tod meines Vaters, musste ich nun auch von meiner Mutter Abschied nehmen.

Ich kann mich noch an eine Unterhaltung mit einem ehemaligen Arbeitskollegen von mir erinnern. Er sagte mir damals, als meine Mutter die Diagnose Krebs erhielt, dass wir nun wenigstens auf ihren Tod vorbereitet werden. Er habe seinen Vater von heute auf morgen verloren, das sei schlimmer.

Eigentlich finde ich es müssig, darüber zu diskutieren, wie es schlimmer ist seine Eltern zu verlieren. Doch möchte ich trotzdem erwähnen, dass es bestimmt nicht einfacher ist, die eigene Mutter regelrecht zu Grunde gehen zu sehen. Über Monate wird die Belastung von Tag zu Tag grösser und man wird mit einer grausamen Krankheit konfrontiert. Das ist kein schönes Erlebnis und prägt einem für das gesamte Leben.

Da mein Vater vor vier Jahren, ebenfalls an Krebs, verstorben ist, habe ich eine gewisse "Erfahrung" darin, wie es ist, ohne einen geliebten Menschen weiter zu leben. Es ist keine schöne Erfahrung und ich weiss, dass es mit der Zeit nicht einfacher werden wird, damit zu leben, sondern eher noch schwieriger. Besonders weil ich jung bin und mein Leben noch vor mir habe, werde ich immer wieder mit Situationen konfrontiert, in welchen mir meine Eltern fehlen.

Es sind die emotionalen Momente des Lebens, in denen ich jeweils meinen Vater schmerzlich vermisse. Da lerne ich meine grosse Liebe kennen und kann sie meinem Vater nicht vorstellen. Oder die persönlichen Veränderungen, welche ich immer wieder durchlebe. Regelmässig kommt die Frage auf, was mein Vater wohl zu mir sagen würde. Ist er stolz auf mich und meinen Lebensweg?

Bisher hatte ich wenigstens noch meine Mutter und ich hatte oftmals das Gefühl, ein Teil meines Vaters lebe ihn ihr weiter. Mit dem Tod meiner Mutter scheint auch mein Vater endgültig verstorben zu sein. Das macht alles nochmal ein Stück schwerer. Meine Eltern nicht an meiner Hochzeit dabei haben zu können, tut mir weh. Dass meine Kinder von meiner Seite keine Grosseltern haben werden, ist ein Gedanke, der mich traurig stimmt...

Die bittere Tatsache, dass ich meine Eltern so früh verabschieden musste, wird mich noch mein Leben lang beschäftigen. Ich habe sehr schwarze Seiten des Lebens kennen gelernt und weiss, dass alles Mögliche passieren kann. Diese Erfahrung ruft bei mir Ängste auf und versetzt mich oftmals in übertriebene Vorsicht. Je höher man steigt, desto tiefer kann man fallen . Ein Verwundeter braucht mehr Überwindung, um ganz nach oben zu klettern. Immerhin werde ich wohl kaum Gefahr laufen überheblich oder übermütig zu werden. Ich weiss sehr zu schätzen, dass ich gesund bin, auf meine grosse Liebe an meiner Seite zählen darf und bei ihrer Familie mein zu Hause gefunden habe. Als Selbstverständlichkeit werde ich solche Sachen nie ansehen können. Das ist das Positive und darauf soll man aufbauen.

Ich habe trotz allem einen sicheren Rückhalt, werde nach vorne schauen und bin zuversichtlich, dass ich mein Leben erfolgreich zu gestalten weiss.